Neubau Sternstraße

In den vergangenen Jahren sind die Baukosten massiv gestiegen. Darunter leidet speziell der Geschosswohnungsbau, wie die Baugenehmigungszahlen immer wieder zeigen. Umso wichtiger sind Konzepte, die energetisch nachhaltiges Bauen mit einem auch wirtschaftlich hohen Investoren- und Betreibernutzen verknüpfen. Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigt der Neubau eines Mehrfamilienhauses mit sieben Wohneinheiten in Solingen nahe Düsseldorf.

Neubau Sternstraße in Solingen

Die Gebäudehülle entspricht dem Niedrigenergiehaus-Standard (25–40 W/m²) plus zusätzlicher 20 cm starker Dämmung. Geheizt wird mit einer 28-kW-Erdwärmepumpe, die ihre Energie aus vier Tiefenbohrungen à 124 m zieht und in zwei 750-Liter-Speichern puffert. Durch die hohe Ertragsleistung mit Vorlauftemperaturen bis 60 °C konnte auf ein zusätzliches Spitzenlastheizgerät verzichtet werden.

Nachhaltig und qualitätsbewusst

Installations- und Heizungsbaumeister Detlef Grätz und Viega-Berater Peter Platte

Um diese ressourcenschonend erzeugte Wärmeleistung genauso effizient auf Raumwärme und Warmwasser zu verteilen, wurde Installations- und Heizungsbaumeister Detlef Grätz (Solingen) mit der ganzheitlichen Fachplanung für die Gewerke Heizung/Sanitär beauftragt. Mit Unterstützung der Technischen Beratung von Viega sowie Viega Verkaufsberater Peter Platte entwickelte er ein Konzept, das sowohl auf eine hohe Bauausführungsqualität für langfristig stabile Erträge als auch auf eine genauso nachhaltig wirksame Wärmelösung inklusive Warmwasserbereitung abzielte. Hier waren also nicht primär die Erstaufwendungen der Maßstab, sondern die Betriebskosten, die über die Nutzungsdauer von 50 Jahren und mehr anfallen.

Exemplarisch dafür stehen die Kosten für die Erdwärmepumpe und die dafür notwendigen vier Tiefenbohrungen. Die waren deutlich höher, als es bei einer Luft/Wasser-Wärmepumpe der Fall gewesen wäre. In der Betriebsphase zahlt sich das jedoch durch die wesentlich höheren Erträge aus: Die erwartete Jahresarbeitszahl der Erdwärmepumpe ist mit durchschnittlich 4,62 etwa 50 Prozent höher ist als die einer Luft/Wasser-Wärmepumpe. Zudem liefert sie ganzjährig stabil Spitzentemperaturen bis 60 °C. Das sind optimale Voraussetzungen für eine ebenso effiziente, damit ressourcenschonende Wärmeverteilung und Warmwasserbereitung.

Ausgefeiltes Wärmekonzept

Basis für beides sind zwei bedarfsgerecht dimensionierte Pufferspeicher à 750 l, um für die Wärmepumpe möglichst effiziente Laufzeiten zu erreichen. Die Wärmeverteilung geschieht dann über das Flächentemperiersystem Fonterra mit der intelligenten Einzelraumregelung Fonterra Heat Control. Die sorgt in jedem einzelnen Heizkreis für einen permanenten hydraulischen Abgleich und bringt eine komfortable Wärmeversorgung bei gleichzeitigen Energieeinsparungen von bis zu 20 %.

Die Bereitstellung von Warmwasser erfolgt in den einzelnen Wohneinheiten dezentral über Wohnungsstationen. Das unterstützt durch die kurzen Leitungswege, als Ringleitung durchgeschliffen, bei hohem Versorgungskomfort den Erhalt der Trinkwassergüte. Dazu passt auch die Auslegung der gesamten Verrohrung für Trinkwasser warm und kalt mit der Software Viptool Engineering, um eine möglichst „schlanke“ Dimensionierung zu erhalten.

Konsequent im Systemverbund

Meister Detlef Grätz mit seiner Tochter und Auszubildenden Pauline

In der Umsetzung blieb Detlef Grätz konsequent im Viega Systemverbund: Für die Verteilleitungen der Trinkwasserinstallationen kamen das Pressverbindersystem Sanpress Inox aus Edelstahl und das Mehrschichtverbundsystem Raxofix für die formstabilen Anbindeleitungen auf der Etage zum Einsatz. Für die Heizungsleitungen wurde das wirtschaftliche Edelstahlsystem Temponox, für die Flächentemperierung Fonterra installiert. Das Vorwandsystem Prevista Dry mit Visign for Style-Betätigungsplatten komplettiert schließlich den Systemverbund, auf den sich Detlef Grätz vor allem aus zwei Gründen verlässt. Zum einen ist es eine wirtschaftliche Frage, da alle Rohrleitungsinstallationen mit immer demselben Presswerkzeug verarbeitet werden können. Dadurch werden Abläufe vor Ort schneller und reibungsloser. Außerdem gibt die Viega SC-Contur, die Zwangsundichtheit im unverpressten Zustand, zusätzliche Sicherheit. Als zweiten Grund nennt Detlef Grätz die Produktqualität, die sich für ihn wie für den Investor als Betreiber des Objektes in der Betriebsphase bis hin zur Systemgewährleistung auszahlt.

Ein Blick in eines der behindertengerecht gestalteten Bäder

Alternative Fassung im viegejournal 2/2024

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